„Nun nehme ich mir Zeit zum Leben!“

19.05.2025

KETTWIG: Friseurmeisterin Sotiria Stiefken verabschiedet sich 
Von Nina van Bevern 

Es war ein tränenreicher Abschied in „Soti’s Friseurstübchen“. Nach 18 Jahren Selbstständigkeit verabschiedete sich Sotiria Stiefken in ihren wohlverdienten Ruhestand. „Ich habe immer viel gearbeitet und dabei kamen Familie und Freunde oft zu kurz. Nun nehme ich mir Zeit zum Leben. Um all die Dinge zu machen, die ich vernachlässigt habe. Natürlich wird mir die Arbeit fehlen. Meine Mädels im Salon, genauso wie meine treuen Kunden. Es geht bei uns in erster Linie ums Handwerk, aber auch die Menschlichkeit ist ein wichtiger Teil“, verrät die Friseurmeisterin. 

Viele Kunden, die Sotiria Stiefken über die Jahre treu waren, ließen es sich nicht nehmen, persönlich adieu zu sagen. „Es war einfach überwältigend! Ich habe so viel Zuspruch und liebe Worte zu hören bekommen, das hat mich sehr gerührt. Vor allem habe ich mich über den Besuch der ehemaligen Kinder, die heute erwachsen sind, gefreut. Wir haben gemeinsam in Erinnerungen geschwelgt – das alles bedeutet mir eine Menge.“ Gemeinsam wurde so manche Anekdote ausgetauscht und dabei auf die schöne Zeit angestoßen. 

Lange hat die Friseurmeisterin nach einer geeigneten Nachfolgerin gesucht, denn der Salon soll den Kunden erhalten bleiben. Und dabei ganz wichtig: die beiden Mitarbeiterinnen auch! „Dass meine Mädels bleiben, dass sie abgesichert sind, war eine Grundbedingung. Ich habe viele Gespräche geführt. Man hat mir eine Menge geboten und erzählt, aber letztendlich habe ich auf mein Bauchgefühl gehört und eine tolle Nachfolgerin gefunden“, freut sich die Kettwigerin. 

Nun heißt es für Sotiria Stiefken die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen. Der stressige Arbeitsalltag bleibt zurück, dafür möchte sie gerne ihre Heimat in Griechenland erkunden. Und später am liebsten immer hin- und herpendeln. Denn Kettwig und die zahlreichen Menschen, die ihr über die Jahre so sehr ans Herz gewachsen sind, möchte und wird sie nicht verlassen. 

Fotos: Kosmas Lazaridis 

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