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Viele Ausbildungsplätze wollen noch besetzt werden

03.08.2024

ESSEN: Gewerkschaft startet Lockruf 
Von Nina van Bevern 

Nach der Schule ist vor der Ausbildung. Dabei muss es nicht immer ein Studium sein, um Weichen für ein erfolgreiches Berufsleben stellen zu können. Auch eine solide Ausbildung schafft ein starkes Fundament. In der Ruhrmetropole warten aktuell zahlreiche Ausbildungsplätze auf Jugendliche. Eine Chance, für die sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten in einer aktuellen Pressemitteilung einsetzt. Im August geht es los: Das neue Ausbildungsjahr startet, doch viele Betriebe in Essen sind nach wie vor auf der Suche nach Azubis. Bei der Agentur für Arbeit sind noch 1.305 freie Ausbildungsplätze registriert. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. 

„Allein in der Herstellung von Lebensmitteln und Getränken bieten Unternehmen in Essen noch 29 Ausbildungsplätze“, sagt Martin Mura von der NGG Ruhrgebiet. Das seien allerdings nur die freien Ausbildungsplätze, die bei der Arbeitsagentur gemeldet wurden. „Die meisten Betriebe starten längst eigene Initiativen, um Azubis zu suchen. Und das vor allem digital – über Online-Portale und Social-Media-Kanäle“, so Mura. Der Geschäftsführer der NGG Ruhrgebiet rät jungen Menschen, beim Einstieg ins Berufsleben „die Vorteile, die eine Ausbildung bietet, zu erkennen“. 

Mura wehrt sich dagegen, dass die duale Ausbildung mittlerweile „unter Wert gehandelt“ werde. „Es ist wie ein Reflex: Wer sein Abi oder die Fachhochschulreife in der Tasche hat, meint studieren zu müssen“, so Martin Mura. Dabei würden gerade Industrie, Handwerk und Dienstleistung in Essen und der Region enorme Chancen bieten. Wer dort eine Ausbildung mache, dem winke in der Regel eine sichere berufliche Basis und oft auch eine prima Karriere. Der Geschäftsführer der NGG Ruhrgebiet rät Jugendlichen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind oder bei denen sich der Wunsch nach einem Studienplatz zerschlagen hat, sich bei der Agentur für Arbeit beraten zu lassen. 

„Aber auch die Chancen, durch eine Direkt-Akquise einen Ausbildungsplatz zu bekommen, sind enorm gut. Es bringt etwas, bei einem Betrieb anzuklopfen und zu sagen: „Hier bin ich. Was kann ich bei euch machen? Ich kenne viele Betriebe, die locker aus dem Stegreif einen zusätzlichen Ausbildungsplatz schaffen könnten“, so Mura. Denn der Azubi von heute sei die Fachkraft von morgen. Und ein weiterer Fachkräftemangel verschärfe die Arbeitsbelastung in den Betrieben: „Es ist einfach schlecht für die Produktivität, aber auch fürs Betriebsklima, nicht rechtzeitig für den eigenen Nachwuchs zu sorgen“, so Mura. 

Foto: NGG 

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