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Gewerkschaft fordert Inflationsausgleich für Gebäudereiniger

17.11.2023

Essen: IG BAU 
Von Nina van Bevern 

In unserer Stadt gibt es 137 Betriebe der Gebäudereiniger-Branche. Laut Gewerkschaft IG BAU haben die Beschäftigten eine „massives Problem – und zwar im Portemonnaie“. In einer aktuellen Pressemitteilung übt Peter Köster, Bezirksvorsitzende der IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen heftige Kritik an den Arbeitgebern: „Wenn es darum geht, die Härte der Inflation abzufedern, zeigt die Reinigungsbranche den eigenen Leuten die kalte Schulter. Von Lebensmitteln bis zur Miete – die Preise schießen nach oben. Trotzdem gibt es für die, die Essen sauber halten, in den meisten Betrieben keinen Euro und keinen Cent extra. Inflationsausgleichsprämie für Reinigungskräfte – Fehlanzeige!“ 

Der Vorwurf der IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen: „Arbeitgeber in der Gebäudereinigung weigern sich seit Monaten, ihren Beschäftigten in der Inflation finanziell unter die Arme zu greifen“, so Peter Köster. Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks sei nicht einmal zu Gesprächen bereit. Dabei sei die finanzielle Situation der meisten Reinigungskräfte dramatisch: „Bei ihnen herrscht ‚Inflations-Ebbe‘ im Portemonnaie. Hier geht es nämlich um Menschen, die die Inflation mit voller Wucht trifft. Wer in der Gebäudereinigung arbeitet, muss ohnehin jeden Euro zweimal umdrehen. Denn Reinigungskräfte arbeiten immer noch für einen Niedriglohn“, sagt der Vorsitzende der IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen. 

Betroffen davon seien viele: In Essen arbeiten rund 12.150 Menschen in der Reinigungsbranche, so die IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen. Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. „Sie halten Schulen, Büros und Arztpraxen sauber, wischen Flure, saugen Teppichböden und putzen Fenster. Die Frage ist nur: Wie lange noch?“, sagt Köster. In der Reinigungsbranche herrsche längst ein „eigenes Inflationsgesetz“: „Hohe Inflationsrate – hohe Kündigungsrate. Denn je größer das Loch, das die Inflation in die private Haushaltskasse reißt, desto größer ist der Druck, der Branche den Rücken zu kehren. Es könnten mehr und mehr bei der Bodenwischmaschine den Stecker ziehen – für immer“, so der IG BAU-Bezirksvorsitzende. 

Foto: IG BAU 

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