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IG BAU möchte Kontrolldruck erhöhen

02.05.2023

ESSEN: Mehr Schutz auf Baustellen 
Von Nina van Bevern 

Unermüdlich setzt sich die IG BAU für stärkere Kontrollen auf Baustellen ein. Denn laut der Gewerkschaft herrscht auch in Essen ein „eklatantes Überwachungsdefizit“. In einer aktuellen Pressemitteilung werden die Baustellen als „Unfall-Hotspot“ bezeichnet. Weiter heißt es: Gerüste ohne Schutzgeländer, ungesicherte Baugruben, mangelhafte oder fehlende Schutzkleidung, Überstunden in Dauerschleife …: Verstöße gegen den Arbeitsschutz sollen auf den Baustellen in Essen möglichst keine Chance haben. 

„Wir brauchen eine stärkere Kontrolle durch die staatlichen Arbeitsschutzbehörden. Denn das A und O im Job sind der Gesundheitsschutz und die Sicherheit der Beschäftigten. Wichtig ist, dass ‚schwarze Schafe‘ keine Chance bekommen. Betriebe also, die auf Kosten ihrer Mitarbeiter Sicherheitsbestimmungen missachten und den Gesundheitsschutz nicht ernst nehmen. Das gilt grundsätzlich für alle Branchen. Vor allem aber auch für den Bau, wo die meisten Arbeitsunfälle passieren. Baustellen sind Unfall-Hotspots“, so Peter Köster. 

Um den Kontrolldruck zu erhöhen, fordert der Bezirksvorsitzende der IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen eine bessere Personalausstattung der staatlichen Arbeitsschutzbehörden in der Region. „Es gibt landesweit insgesamt viel zu wenig Kontrolleure. Nach dem aktuellen Arbeitsschutzbericht der Bundesregierung prüfen in ganz Nordrhein-Westfalen lediglich 345 Aufsichtsbeamte den Arbeitsschutz in den Betrieben. Rein rechnerisch ist damit ein Kontrolleur für 28.194 Beschäftigte zuständig – ein Ding der Unmöglichkeit“, sagt Peter Köster. Von einer effektiven und flächendeckenden Überwachung könne da „weit und breit keine Rede sein“. 

Der IG BAU-Bezirksvorsitzende spricht von einem „eklatanten Überwachungsdefizit“. Köster drängt in diesem Zusammenhang perspektivisch auf die Einrichtung einer staatlichen Arbeitsinspektion: „Wir brauchen eine übergeordnete Behörde, die Kontrollen bündelt. Sie muss die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten und Sozialvorschriften sicherstellen. Dazu gehört die Kontrolle von Schwarzarbeit und von Verstößen gegen das Zahlen von Mindestlöhnen. Aber auch den Arbeitsschutz und das Einhalten des Arbeitszeitgesetzes müsste die Arbeitsinspektion fest im Blick haben“, fordert Peter Köster. Eine solche „Arbeitskontrolle aus einer Hand“ habe sich etwa in Frankreich und Spanien bewährt. 

Foto: IGBAU 

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