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Geplante Fahrradstraße in vor der Brücke - Pläne der Verwaltung stoßen auf Gegenwehr

20.07.2022

KETTWIG: Politik vor Ort 
Von Nina van Bevern und Kosmas Lazaridis 

Eine Fahrradstraße durch Vor der Brücke? „Nicht mit uns!“, zeigen sich die Mitglieder einer neu gegründeten Bürgerinitiative rebellisch. Rund um Ratsherr Guntmar Kipphardt haben sich zwei Hand voll Mitstreiter zusammengeschlossen, um die Umsetzung in ihrem Viertel zu verhindern. 

Zum Hintergrund: Das Stadtamt 66 mit Dezenetin Simone Raskob möchte von der Ringstraße aus kommend die Volkmerstraße, Arndtstraße, das kurze Stück Landsberger Straße und den Mintarder Weg zur Fahrradstraße erklären. Die Bewohner befürchten in diesem Zusammenhang den Wegfall von etlichen Parkplätzen und nehmen als Beispiel den Promenadenweg, wo dies bereits geschehen ist. Die Mitglieder der Bürgerinitiative betonen, dass besagte Route in Vor der Brücke schon lange von Fahrradfahrern genutzt wird und dass es vor Ort nie zu Problemen gekommen sei. Warum man das Stück plötzlich zur Fahrradstraße ernennen sollte, können sie nicht nachvollziehen. Zumal es ihrer Meinung nach Alternativrouten gibt, um den Fahrradverkehr an Mintard anzubinden - etwa über den Kneifelkreisel und die August-Thyssen-Straße. 

Die Bürgerinitiative hat bereits Kontakt zur Verwaltung in Essen aufgenommen und in Kettwig eine Unterschriftenaktion gestartet. Rund 400 Bürger haben sich dieser angeschlossen und sprechen sich damit ebenfalls gegen die Pläne der Stadt aus. Die Listen liegen aktuell bei Edeka Buchmühlen, Rewe Lenk, Ruhrapotheke Vor der Brücke, Landgasthaus Knappmann, Kita Arndtstraße, Buch Decker und Physio Kettwig aus. Zusätzlich wird es bald auch Unterschriftenlisten in der Buchhandlung Folgner, der Apotheke im Höhencenter und im Kiosk Mantei geben. 

Entschieden wird die Sache wahrscheinlich im Rat der Stadt am 11. August. Guntmar Kipphardt, der zum Treffen der Bürgerinitiative in seinen Garten geladen hatte, betont, dass die CDU dem Antrag nicht zustimmen wird. Wenn der Antrag allerdings am 11. August nicht auf die Tagesordnung kommt, was bedeutet das der Fall noch offen bleibt, dann lädt er am 17. August zur einer Bürgerversammlung um 19 Uhr ins Fachwerkhaus an der St. Joseph Kirche ein. Dort wird Herr Wienke der verantwortliche Amtsleiter vom Stadtamt 66 Rede und Antwort stehen. 

Warum Steuergelder in eine funktionierende Situation stecken 
Zum Thema hat Kettwig Intern mit Ratsherr Daniel Behmenburg gesprochen, der Folgendes zur Sachlage gesagt hat: „Warum man unbedingt Steuergelder in eine funktionierende Situation stecken muss, erschließt sich mir nicht. Fußgänger, Schul- und Kitakinder, Radfahrer und auch Autofahrer haben sich doch hier arrangiert. Wenn Gelder für den Radverkehr in Kettwig und Umgebung zur Verfügung stehen, dann könnte man endlich einmal die Radweg-Holperstrecke an der Meisenburgstraße instandsetzen und damit übrigens einen echten Beitrag für Pendler zur Arbeit in Bredeney, Rüttenscheid und der Innenstadt leisten und damit auch den Modal Split fördern. Oder man könnte an eine Verbreiterung des Leinpfades denken, um hier die oft brenzligen Situationen zwischen Fußgängern und Radfahrer zu entschärfen“, so der Kettwiger Ratsherr und Vorsitzende der SPD in Kettwig. 

Fotos: Kosmas Lazaridis 

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