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Stadtteilbücherei Kettwig: Das Ruhrgebiet und seine Geschichte in Literatur und Bildern

27.05.2022

KETTWIG: Lesung und Buchvorstellung aus „Monsieur Paillot“ 

Das Ruhrgebiet hat eine rege Literaturlandschaft und diese wird auch gefördert. In vielen Orten befassen sich interessierte Bürger zudem mit der Geschichte ihrer Umgebung, so auch bei den Kettwiger Museums- und Geschichtsfreunden. Literatur und Geschichte, wie das gut zusammengeht und sich in interessanten Büchern niederschlägt, möchte der Förderkreis in seinem nun wieder aufgenommenen Veranstaltungsangebot zeigen. 

Den Start in diesem Jahr bildete das Literarische Quartett Anfang Mai, das wie gewohnt neue Romane vorstellte und sich über gute Besucherzahlen freuen konnte. Nun geht es mit etwas weiter, das Literatur- und Geschichtsinteressierte gleichermaßen begeistern wird. Auf Vermittlung von Buch Decker kommen am 23. Juni Werner Boschmann und Prof. Werner Bergmann zu einer Lesung und Buchvorstellung nach Kettwig. Sie bringen uns „Monsieur Paillot“ näher, ein Buch zwischen Literatur und Geschichte, das sich nicht in ein starres Genre einordnen lässt, worauf wir gleich zurückkommen. 

Im Herbst folgen zwei weitere Veranstaltungen. Helmut Wißler, der sich bei den Kettwiger Museums- und Geschichtsfreunden engagiert und sich bestens in der Ortsgeschichte auskennt, wird „Fotos erzählen“ lassen. So lautet der Arbeitstitel eines gerade entstehenden Buches, das rund 100 historische Aufnahmen 1950/1970 von Jürgen Wagener enthalten wird. Jeweils zwei Bilder des gleichen Motivs, im zeitlichen Abstand fotografiert und im Buch verglichen, offenbaren eindrucksvolle Schritte der Stadtentwicklung. 

Ebenfalls im Herbst besuchen die „Ruhrpoeten“ Kettwig. Dahinter steht ein Verein, der in 2019 Autoren aus dem Ruhrgebiet, und zwar ausdrücklich auch Jugendliche, zu einem Literaturwettbewerb unter dem Thema „Klimawandel“ eingeladen hatte. Da die Pandemie dies vereitelte, konnten die Preisträger noch nicht näher vorgestellt werden. Nun gehen Schauspieler und Musiker auf Lesetour durch die Region und lesen aus den preisgekrönten Texten, die vom Scheitern und Gelingen, von Veränderungen, Visionen und Wandel erzählen. 

Zurück zu Monsieur Paillot. Das Buch geht auf ein originales Tagebuch von Pierre-Hippolyte-Leopold Paillot zu seiner Flucht von Frankreich ins Ruhrgebiet nach der Französischen Revolution zurück. Er wollte seinen „wohlhabenden Kopf“ nicht verlieren, als die „Schreckensherrschaft“ 1794 näher rückte. Der Text bleibt nach 200 Jahren noch immer aktuell, ist unterhaltsam und lebendig geschrieben und macht Spaß. Werner Boschmann (Verlag Henselowsky Boschmann) wird Passagen lesen. Zugleich ist das Buch ein Geschichtsbuch. Es skizziert – so sein Untertitel – „Land und Leute aus der Sicht eines Revolutionsflüchtlings am Vorabend des Reviers“. Wir erfahren darin gleichermaßen etwas zur Ruhrgebietsgeschichte vor dessen Entwicklung zum Industrierevier und über die Französische Revolution. Der Historiker Prof. Werner Bergmann (em. Professor der Ruhruniversität Bochum) wird historische Zusammenhänge erläutern und sie einordnen. 

Lesung und Buchvorstellung am Donnerstag, 23. Juni 2022, 19 Uhr im Eckhaus, Schulstraße 10 in Essen Kettwig (Eingang zum Saal direkt um die Ecke in der Corneliusstraße) Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten. Bei dieser Veranstaltung wird auch der Mundschenk wieder kleine Getränke gegen einen Obolus ausgeben. 

Buch Decker präsentiert mit einem Büchertisch weitere Titeln aus dem Verlag Henselowsky Boschmann, der als „Regionaler Literaturversorger“ ein vielfältiges Programmangebot mit Büchern aus dem Ruhrgebiet pflegt. Für die bessere Planbarkeit bittet der Förderkreis um Anmeldung unter info@buecherkeller.org oder unter 01520 45 88 217. 

Cover: Verlag 

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