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Zum Abschied ein letztes dreifaches „Völl Freud Helau“

02.03.2022

WERDEN: Nachruf der 1. Großen Karnevalsgesellschaft „Völl Freud“ 1929 auf ihren Ehrenpräsidenten Werner Katz (verstorben am 26.02.2022) von Fabian Werntges und Daniel Behmenburg. 

Die 1. Große Karnevalsgesellschaft Völl Freud trauert gemeinsam mit dem Essener Karneval um Werner Katz. Unser Ehrenpräsident Werner hat am 26. Februar seinen Frieden gefunden und ist seine letzte Reise angetreten. Mit ihm verließ nicht nur ein lieber Vater, Ehemann, Opa und Urgroßvater die Bühne, sondern ein großes Vorbild unseres Vereins. Wir verlieren einen Kameraden, der immer die notwendige Ernsthaftigkeit hatte, ohne sich selbst zu ernst zu nehmen. Der Freude geschenkt und Frohsinn verbreitet hat. Der immer einen angemessenen Spruch auf den Lippen hatte. Der dabei aber nie verletzend war. Wir verlieren mit ihm eine Leitfigur, mit dem eigentlich jedes Vereinsmitglied eine gemeinsame Geschichte verbindet. Wir verlieren einen väterlichen Freund, der uns alle geprägt hat. 

Und wenn der letzte Vorhang fällt, wenn der Schlussakkord verstummt, dann ist es an der Zeit das Stück vor dem inneren Auge noch einmal Revue passieren zu lassen und stehend zu applaudieren: Werner hat über viele Jahrzehnte den Essener Karneval begleitet und gefördert. Für viele Menschen war er Dreh- und Angelpunkt in der karnevalistischen Brauchtumspflege. Zurecht ist er deshalb für sein Engagement 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. 

Insbesondere seinen Heimatverein, die 1. GKG Völl Freud, hat er immer würdig vertreten. Seit 1939 war er Vereinsmitglied. Er war unter anderem 50 Jahre Präsident, 1. und 2. Vorsitzender, Bühnenbaumeister, Wagenbaumeister, Mitglied des Elferrats und des Fanfarencorps, welches die ersten Proben in seiner Garage hatte. Werner unterstütze immer, wo er konnte. Aus diesem Grund wurde er nicht nur zum Ehrenmitglied, sondern sogar zum Ehrenpräsident ernannt. Viele Motivwagen, Bühnenbilder und alle Orden unserer Karnevalsgesellschaft hat er selbst entworfen. In stundenlanger Arbeit erstellte er alle vier Chroniken mit Zeichnungen aus eigener Hand. 

Selbst der Ruhestand tat seinem Einsatz keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Im Hintergrund werkelte er fleißig weiter an Bühnenbildern, Hoppeditzen und Co. Besonders am Herzen lag ihm die Jugendarbeit, die er in einer besonderen Weise vorangetrieben hat. Nicht nur Werbung für die Tanzgarden und das Fanfarencorps, auch Sprachtrainings und das Einstudieren selbst geschriebener Büttenreden, übernahm Werner. Zudem durften wir durch ihn und seinen lieben Freund Colin eine Freundschaft mit der Long Eaton Military Carnival Band nach England aufbauen. Seit über 40 Jahren besuchen wir uns gegenseitig und erleben Karneval in Long Eaton und Essen gemeinsam. 

Werner war für uns aber immer mehr als die karnevalistischen Titel und Ehrungen, die er tragen durfte. Sein Vermächtnis ist die große Völl Freud Gemeinschaft, die eben mehr als ein Verein, die eine Familie ist. Dieses Andenken werden wir ehren und bewahren und verneigen uns in Dankbarkeit und Anerkennung vor seinem Lebenswerk.  

Fotos: Privat 

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