Auf den Spuren der Tuchmacher

10.01.2021
KETTWIG: Mit Smartphone oder Tablet auf Tour gehen
Von Nina van Bevern
Ein kontaktloser, aber geführter Spaziergang durchs historische Herz Kettwigs ist besonders in diesen Zeiten eine willkommene Abwechslung. So eine Tour ist jetzt im Internet zu finden, zu verdanken haben wir dies Birgit Dransfeld. „In den letzten sehr häuslichen Wochen habe ich an einem Online-Spaziergang durch Kettwig gebastelt, Fotos gemacht, recherchiert, formuliert, umsortiert. Ich habe das Projekt 'aus Spaß an der Freude' gestartet, also ohne Auftraggeber oder Vorgaben. Und jetzt habe ich natürlich ein Interesse daran, dass Leute es sehen und die Tour laufen oder am heimischen PC spielen“, so die Kettwigerin. Das fertige Produkt findet sich unter www.lialo.com, dann Kettwig eingeben bzw. auf der Karte suchen und schon kann’s losgehen...
Birgit Dransfeld: „Da es über Kettwig wirklich viel zu viel für einen Spaziergang zu erzählen gibt, habe ich mich auf das Thema 'Auf den Spuren der Tuchmacher' konzentriert. Kettwigs Tuchmachertradition hinterlässt nur noch wenige sichtbare Spuren im Ort. Dabei ist es erst 50 Jahre her, dass hier eine Branche, die das Ortsgeschehen über Jahrhunderte prägte, zu Ende ging. Viele neu Hinzugezogene oder Besucher Kettwigs wissen vielleicht gar nichts mehr von dieser Ortsgeschichte. Mit Fotos, Wegbeschreibungen, kurzen Texten und Fragen an die Spaziergänger führt die kurzweilige Tour für eine gute Stunde durch den Ortskern und hinunter an die Ruhr. Wenn man auch die drei in der Tour vorgeschlagenen Abstecher mit einbezieht, ist man maximal zwei Stunden unterwegs. Startpunkt ist der Rathausplatz, Endpunkt der Märchenbrunnen, es handelt also um einen Rundweg.“
Die Kettwig-Tour ist in das Online-Portal eines Berliner Touranbieters eingebunden: www.lialo.com. Hier haben schon einige Privatpersonen und Stadtführer ihre Tourvorschläge eingestellt. Bislang werden die meisten Touren für Berlin angeboten. Allmählich und mit zunehmender Bekanntheit wächst das Angebot aber über die Hauptstadt hinaus. Zurzeit sind die „lialo“-Touren (die Abkürzung steht für „like a local“) noch kostenlos nutzbar.
Und wie kam die Kettwigerin auf die Idee, einen Lialo-Spaziergang auszuarbeiten?
„Mein Sohn Henrik Dransfeld und sein früherer Kettwiger Klassenkamerad Kevin Röhl betreiben seit ein paar Jahren in Berlin eine App-Agentur. Sie haben den Auftrag bekommen und die webbasierte App für Lialo programmiert und das Design erstellt. Und ich habe mal neugierig geguckt, was die jungen Leute so arbeiten, ob ich damit zurechtkomme und wie ich es finde. Die Erfahrung war positiv“, unterstreicht Birgit Dransfeld und wünscht allen Interessierten viel Freude auf ihrem Rundgang.
Fotos: Birgit Dransfeld
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