„Warten auf Julie“ lässt Realität und Fiktion verschwimmen

07.11.2020
KETTWIG: Neuerscheinung
Von Nina van Bevern
Jörg Potthaus entfacht auch in seinem zweiten Roman ein Feuer der Leidenschaft. Denn nach seinem ersten Werk „Dionysos-Bar“ geht es auch bei „Warten auf Julie“ um Liebe und große Gefühle: Protagonist ist Johannes. Er ist sich sicher, dass die geheimnisvolle Frau, die ihm plötzlich auf der Lesung eines bekannten Schweizer Autors begegnet, dessen Roman, der ihn gerade existenziell beschäftigt, entsprungen ist. Diese Frau im roten Mantel zieht sich wie der sprichwörtliche rote Faden durch Johannes Leben.
Der Kettwiger lässt dabei die Rahmenhandlung am Mittelmeer spielen. Auch Mülheim wurde als Schauplatz ausgewählt. Und sicherlich ist es kein Zufall, dass Johannes Ex-Lehrer und Tennisspieler ist. "In jedem Buch steckt etwas Autobiografisches vom Autor", verrät Jörg Potthaus, der selbst 40 Jahre lang als Gymnasiallehrer arbeitete. Der Autor lässt die Frau im roten Mantel genauso überraschend verschwinden, wie sie gekommen ist. Und hinterlässt bei Johannes das Gefühl, er habe das späte Glück seines Lebens versäumt...
Doch wer Jörg Potthaus kennt, wird ahnen, dass sich die beiden natürlich noch einmal begegnen, denn zu einer Liebesgeschichte gehört bekanntlich mehr als nur eine flüchtige Begegnung. Und die zeigt, was geschehen kann, wenn durch die Kraft der literarischen Einbildung ein lang gehegter Liebes-Traum für einen kurzen Moment Wahrheit werden soll. In dem Roman verschwimmen Realität und Fiktion, Orte und Zeiten. Der Leser findet sich bei umtriebigen Hotelkellnern und Barkeepern wieder, nimmt an einem legendären Fußballspiel teil und taucht zwischendurch ein in die Welt der Rockmusik.
Denn die ist eine weitere große Leidenschaft von Jörg Potthaus, allerdings in einer ganz besonderen Form: „Seit vielen Jahren sammle ich Nachrufe auf Rockmusiker.“ Womit wir auch schon bei einem möglichen dritten Buch des Kettwigers wären. Denn, dass dieses Hobby ungewöhnlich und spannend zugleich ist, findet auch Verleger Peter Marx. In seinem Hummelshain Verlag sind bereits beide aktuellen Bücher von Potthaus erschienen. „Waren auf Julie“ bekommen Interessierte u.a. in den Kettwiger Buchhandlungen.
Foto: Nina van Bevern
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