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Lesung und eindrucksvolles Klavierspiel begeisterten Publikum

13.10.2020

KETTWIG: Krimi „Dogwalker“ 

Um die 50 nicht nur Kettwiger, sondern teils auswärtige Besucher konnten am 8. Oktober die Lesung von Brigitte Fischer aus „Dogwalker“ im Saal der freien evangelischen Gemeinde verfolgen. Coronabedingt konnte der Kreis nicht größer sein und Interessenten, die nicht zum Zug kamen, können hoffen, dass sich ein zweiter Termin einrichten lässt. 

Das Publikum zeigte durch kräftigen Beifall Begeisterung und auch die beiden Veranstalter - Förderkreis der Stadtteilbücherei Kettwig und Hummelshain Verlag - sind sehr zufrieden. Der Abend war in einem besonderen Format inszeniert und fiel dadurch recht lebendig aus. Das Buch selbst, ein Debütroman der Autorin, ist unterhaltsam und spannend und beschäftigt sich dazu mit der Problematik des illegalen Tierhandels und des Wildtierhandels, über die immer wieder berichtet und wozu nach Lösungen verlangt wird. 

Die Lesung begann harmlos und heiter mit einer Beschreibung der in Kettwig ausgeprägten Szene der Dogwalker – man hat Hund, führt ihn aus und trifft andere Hunde und ihre Besitzer und daraus entwickelt sich so dies und das. Ausgerechnet die Hunde eines eingeschworenen Grüppchens von vier Dogwalkern findet im Kettwiger Tagebruch eine Leiche. Zunächst erfahren die Zuhörer beiläufig noch Einiges zum Bergbau in Kettwig und was es mit diesem Tagebruch auf sich hat, aber der Tote ist keinesfalls durch einen Unfall ums Leben gekommen, sondern wurde dort abgelegt. Die eintreffende Polizei sperrt alles ab und zeigt sich nach dem Fund eines nicht erkennbaren Gegenstands total verschlossen und so nimmt der Kriminalfall seinen Lauf … Das lässt das Jagdfieber des pensionierten Kommissars Maurice DeWitt wiedererwachen, der zum Grüppchen der Dogwalker gehört, das sich im Weiteren zur privaten Ermittlertruppe formiert. In einer nächsten Szene durften die Zuhörer deren illegales Eindringen in eine Tierhandlung erleben, die einen starken Spannungsbogen aufbaut und wie es sich für eine gute Lesung gehört, bricht die Autorin rechtzeitig ab, damit es für alle, die das Buch noch lesen möchten, spannend genug bleibt… 

Maurice DeWitt lebt während der Ermittlungen stark auf und fällt dabei immer wieder in den Akzent seiner niederländischen Muttersprache zurück. Er wurde in der Lesung von Martin Laurier als Co-Leser gesprochen, ebenfalls niederländischer Muttersprachler, der die Figur des etwas schrulligen Polizeipensionärs blendend verkörpern konnte. Vor und zwischen den gelesenen Kapiteln sowie am Ende griff Christian von Gehren kräftig in die Tasten des Klaviers und spielte schmissige Melodien in einer sehr hörenswerten und ansprechenden Interpretation. 

Die dialogische Lesung und die Musik zogen die Zuhörer in den Bann, was den Abstand, in dem die Bestuhlung stehen musste, etwas vergessen und eine angenehme Atmosphäre in dem übrigens schön gestalteten Saal aufkommen ließ. Am Ende beantwortete die Autorin noch Fragen des Publikums und ließ dabei durchblicken, dass sie einen weiteren Buchentwurf in der Schublade liegen hat. Es könnte ein nächstes Krimibuch werden, aber ob wirklich und wann, blieb am Ende offen, damit es auch hier noch spannend bleibt. 

Zwischenzeitlich geht der Literaturherbst mit lokalen Kulturschaffenden in Kettwig weiter: Lesung von Jörg Potthaus aus einem zweiten Roman „Warten auf Julie“ am 4. Nov. um 19.30 Uhr im The Serve, Am Kettwiger Ruhrbogen 38. Näheres und Anmeldung beim Verlag (https://www.hummelshain.eu/)


Nächstes Literarisches Quartett des Förderkreises der Stadtteilbücherei am 18. Nov. um 19 Uhr im Ratssaal, Näheres folgt, Anmeldung erforderlich (am besten über E-Mail, info@buecherkeller.org oder ersatzweise unter Tel. 92 26 58) 

Nachholen der im Frühjahr ausgefallenen Lesung von Markus Behr zu „Vaterschaftstest“ aus dem Wagenbach-Verlag am 2. Dez. im Ratssaal, Veranstalter ist ebenfalls der Förderkreis und eine Anmeldung ist erforderlich. 

Fotos: Reiner Worm 

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