„Ein spannender Kettwig-Krimi“

26.09.2020
KETTWIG: Weiter mit Veranstaltungen beim Förderkreis der Stadtteilbücherei – zum Auftakt Lesung eines neuen Krimis
Auch der Förderkreis der Stadtteilbücherei Kettwig hatte coronabedingt eine lange Zwangspause bei seinen Veranstaltungen und macht jetzt einen Neustart. Das ist allerdings nicht leicht. Bewusst hat sich das im Förderkreis für Literatur zuständige Team dagegen entschieden, die Lücke durch das Internet zu überbrücken. Natürlich gibt es fantastische Präsentationen von Literatur in Netz, die gut inszeniert sind, aber das ist einfach ein anderes Format. Mit seinen Lesungen und Literaturveranstaltungen möchte der Förderkreis Autoren und Publikum persönlich zusammenbringen, sodass man miteinander sprechen und sich austauschen kann. Mit den derzeit gebotenen Abstandsregeln ist das schwieriger, lässt sich aber verträglich gestalten.
Ein echtes Handicap stellt allerdings die schwierige Raumsituation in Kettwig dar. Es gibt nur sehr wenige große Räume und es ist ausgesprochen überraschend, wie wenig Menschen nach der Abstandsregel in Säle passen, in denen man zuvor bei größeren Publikumszahlen zwar etwas eng saß, was aber einer gemütlichen Atmosphäre eher förderlich war.
Wie viele andere auch hat sich der Förderkreis für das Konzept entschieden, kleinere Veranstaltungen anzubieten, mit Voranmeldung zu arbeiten und bei deutlich größerem Interesse als der Raum es hergibt, eine Warteliste einzurichten und zu versuchen, einen zweiten Termin zu finden.
Die erste Lesung in diesem Herbst zeichnet sich durch eine vielseitige lokale Kooperation aus. Die Kettwiger Autorin B. E. Fischer liest am 8. Oktober um 19 Uhr aus ihrem Kettwig-Krimi „Dogwalker“. Er ist frisch im ortsansässigen Verlag Hummelshain erschienen und Förderkreis und Verlag veranstalten die Lesung gemeinsam. Sie wird von Christian von Gehren am Klavier begleitet, er wirkt musikalisch international, wohnt aber auch in Kettwig. Die Raumnot wurde durch die Freie evangelische Gemeinde entschärft, die ihren Saal im Gemeindehaus im Steinweg 7 für die Lesung zur Verfügung stellt. Dafür bedankt sich der Förderkreis herzlich.
Zu dem Buch soll vorab nicht zu viel verraten werden. Ein Grüppchen Kettwiger Hundebesitzer, das regelmäßig im Stadtwald Gassi geht, stößt auf eine Leiche. Einer aus der Gruppe ist ein pensionierter Kommissar, dessen Jagdfieber wiedererwacht. Er mischt sich zusammen mit den drei anderen Dogwalkern in die Ermittlungen ein, die in einen respektablen Kriminalfall münden. Dahinter stecken Machenschaften aus dem Umfeld von unerlaubtem Tierhandel. Trotz ernsthaftem Thema und einigen Morden ist das Buch humorvoll geschrieben und ausgesprochen unterhaltsam. Dabei ist es ein echter Regionalkrimi, er spielt in Kettwig und seinem Umland und die Autorin hat sich nicht darauf beschränkt, einfach ein paar bekannte Straßennamen einzustreuen. Sondern sie karikiert liebenswürdig auch den Typus der hiesigen Bewohner und ihre Eigenschaften. Gefühlt gehören ja fast auch alle Kettwiger zu den Dogwalkern oder kennen zumindest welche. Oder etwa nicht?
Das Literaturprogramm des Förderkreises wird im November mit dem nächsten Literarischen Quartett fortgesetzt und im Dezember holt Markus Behr seine ausgefallene Lesung „Vaterschaftstest“ nach.
Veranstaltungsdaten auf einen Blick:
Lesung „Dogwalker“ am Do, 8. Oktober um 19 Uhr im Steinweg 7, 45219 Essen. Anmeldung erforderlich, unter E-Mail www.buecherkeller.org. Wer keine Möglichkeit zum Mailen hat, kann unter 02054 / 92 26 58 anrufen. Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen wir uns. Um Beachtung der Hygieneregeln (Abstand wahren, Maske auf allen Wegen im Gebäude tragen, Teilnehmerliste korrekt ausfüllen) wird gebeten.
Das Buch kann man im örtlichen Buchhandel oder beim Hummelshain Verlag der in Kettwig ansässig ist beziehen.
Cover: Hummelshein Verlag
Foto: Privat
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