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Sonderzahlung für Mitarbeiter der Bau-Branche

22.04.2023

ESSEN: Hilfe in der Inflation 
Von Nina van Bevern 

Es ist ein deutliches Signal, das die Essener Bauunternehmen setzen. Insgesamt 1.000 Euro Sonderzahlung schütten sie an ihre Mitarbeiter aus, damit diese in Zeiten der Inflation entlastet werden. Die Gewerkschaft IG BAU appelliert eindringlich an alle Betriebe, diese Zahlung auch wirklich vorzunehmen – die „Krisen-Brücke“ sei wichtig. 

In einer aktuellen Pressemitteilung heißt es dazu: „Wer auf dem Bau in Essen arbeitet, dem winkt jetzt eine Sonderzahlung. In diesem Jahr bekommen Baubeschäftigte eine Inflationsausgleichsprämie von 500 Euro – am Stück oder in Raten gezahlt. Es ist eine ‚Krisen-Puffer-Prämie‘. Und die gibt es im kommenden Jahr dann noch einmal in gleicher Höhe“, sagt Peter Köster. Der Vorsitzende der IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen spricht von einem „finanziellen Pflaster gegen die Inflation“. Unterm Strich habe die Bau-Gewerkschaft bei den Arbeitgebern damit 1.000 Euro Extra-Zahlung erreicht, um die Härte der Krise abzufedern. Geld, für das keine Steuern und keine Sozialabgaben fällig werden. 

„Wer bislang noch keine tarifliche Prämie bekommen hat, der sollte in den kommenden Wochen beim Chef am besten mal nachfragen, wo sie bleibt. Wo es Betriebsräte gibt, erledigen die das. Ansonsten hilft auch die IG BAU“, so Köster. Die Sonderzahlung sollten grundsätzlich alle der rund 5.020 Baubeschäftigten in Essen bekommen – vom Maurer über den Straßenbauer und Baggerfahrer bis zur Bürokauffrau. Die IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen geht allerdings davon aus, dass auch Bauarbeiter leer ausgehen werden: „Hier trennt sich bei den gut 390 Bauunternehmen in Essen die Spreu vom Weizen. Anständige Arbeitgeber werden die Prämie zahlen. Das sind dann die Betriebe, die auch sonst auf den Tariflohn Wert legen. Die cleveren Chefs nutzen die Inflationsausgleichsprämie sowieso auch als ‚Halte-Prämie‘ für ihre Beschäftigten, um sie an den Betrieb zu binden.“ 

Die Zahlen wurden der IG BAU von der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung gestellt. Allerdings gebe es auch die „B-Liga“ unter den Bau-Arbeitgebern: „Lohndrückerei gibt es auf dem Bau immer wieder. Deshalb wird es jetzt auch ‚Prämien-Drückeberger‘ geben“, so Peter Köster. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen rät Baubeschäftigten in der Stadt deshalb, genau hinzugucken: „Entscheidend für Tariflöhne ist, ob der Chef beim Bauhandwerk oder bei der Bauindustrie im Arbeitgeberverband ist und sich daran hält, was die IG BAU ausgehandelt hat oder nicht.“ 

Die Bauleute hätten in den letzten Jahren ihren Job verlässlich gemacht. Es sei deshalb jetzt an der Zeit, ihnen die Prämie und damit ein Stück mehr finanzielle Sicherheit zu geben. Denn die Inflation laufe auf hohem Niveau weiter: Die Verbraucherpreise seien im Februar noch einmal um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, so Peter Köster. Darum hätten die Arbeitgeberverbände hier im Schulterschluss mit der IG BAU verantwortungsvoll gehandelt. Im Übrigen sei es möglich, die Prämie durch Haustarifverträge noch weiter anzuheben. 

Foto: IG BAU 

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